In der 2. Runde der Regionalliga Südost gelang der Schachunion Ebersberg-Grafing am vergangenen Sonntag beim SK Bruckmühl ein zwar knapper, aber hochverdienter 4,5:3,5 Sieg. In der Tabelle sind damit nach zwei Spieltagen acht von insgesamt zehn Mannschaften mit jeweils 2:2 Punkten punktgleich, also Zweiter bis Neunter – ein Zeichen für die große Ausgeglichenheit in dieser Liga.
An den acht Brettern konnten drei Schachunion-Spieler den vollen Punkt holen (Ulrich Zenker, Christian Peter, Georg Kislinger), an zwei Brettern gab es Niederlagen (Arthur Gil, Christoph Keil), während drei Spieler je ein Remis erreichen konnten (Melik Kramer, Christian Graf, Georg Schweiger).
Die beiden benachbarten Teams kennen sich sehr gut aus vielen Bezirksliga- und Regionalliga-Begegnungen. Vor zwei Jahren gewann Bruckmühl, in der vergangenen Saison die Schachunion und so war auch diesmal ein umkämpftes Derby zu erwarten. Keine einzige Partie wurde früh beendet.
Als erste Partie endete die an Brett 4, wo Arthur Gil seinem Kontrahenten diesmal unterlag. Völlig wild gestaltete sich der Partieverlauf an Brett 8: Christoph Keil schien klar auf der Siegerstraße zu sein, da sein Gegner ein wohl unkorrektes Figurenopfer gebracht hatte, nach einem Fehler Keils war der riskante Angriff des Bruckmühlers doch noch erfolgreich. Dennoch hatte man auch nach diesem 0:2 Rückstand noch berechtigte Hoffnungen, da mehrere Spieler klar besser standen und an keinem weiteren Brett Verlustgefahr drohte.
Äußerst überzeugend setzte sich an Brett 5 Christian Peter durch. Er erreichte früh eine klar überlegene Position und wehrte ein Verzweiflungsopfer seines Gegners souverän ab. Mit Mehrfigur kam er zum sicheren vollen Punkt.
Es folgte ein sehr sicheres, nie gefährdetes Remis von Melik Kramer an Brett 2.
Am Spitzenbrett zeichnete sich schon lange der nächste Sieg ab: Der Grafinger FIDE-Meister Ulrich Zenker spielte eine „echte“ Zenker-Partie: schnörkellos, konsequenter positioneller Druck, daraus resultierender Bauerngewinn, anschließend Vorteil einer ganzen Figur.
Besonders erfreulich war die Leistung von Georg Kislinger an 7, der bei seinem Comeback nach langer Spielpause zeigte, dass er nichts verlernt hat. Bessere Entwicklung, Raumvorteil und offene Linien führten zu einem Angriff, bei dem nach Damentausch ein riesenstarker Freibauer blieb, der zum Gewinn reichte.,
Bei diesem Spielstand von 3,5:2,5 mussten Christian Graf an 3 und Georg Schweiger an 6 den Gesamtsieg nur noch unter Dach und Fach bringen. Beiden genügte jeweils ein Remis: Graf in einem völlig ausgeglichenen Turmendspiel, und Schweiger hatte mit einem Mehrbauern im Endspiel sogar leichten Vorteil, so dass sein Gegner das Remisangebot schlecht ablehnen konnte.
Die 3. Runde findet am 24. November statt, wobei die Schachunion den starken SC Bayerwald Regen/Zwiesel empfängt, der an den Spitzenbrettern tschechische Titelträger aufbietet.