Nachdem der Bayerische Schachbund relativ kurzfristig beschlossen hatte, die seit März unterbrochene Saison 2019/20 mit den Runden 8 (13.) und 9 (20.9.) im September trotz Corona fortzusetzen und abzuschließen, hatte die Schachunion Ebersberg-Grafing Corona-bedingt erhebliche Aufstellungsprobleme. Da sie als Vorletzter nur noch sehr geringe Erfolgsaussichten im Kampf gegen den Abstieg hatte, konnte die Notmannschaft (mit nur drei Stammspielern) gegen den Tabellenzweiten und hohen Favoriten Ergolding befreit aufspielen – sie hatte eigentlich nichts zu verlieren.
Mit großem Kampfgeist schafften die Landkreisvertreter in einer überaus spannenden, dramatischen Begegnung ein 4:4 Unentschieden und schoben sich dadurch auf den achten Platz vor Bruckmühl und den SK Ingolstadt, aber die Ergebnisse der übergeordneten Ligen (die zum Teil eventuell erst im Frühjahr beendet werden) können zur Folge haben, dass heuer gleich drei Mannschaften von zehn aus der Regionalliga Südost in die Bezirksliga Oberbayern absteigen müssen.
Hinzu kommt, dass die Schachunion in der letzten Runde (20.9.) noch beim neuen Tabellenzweiten SK Starnberg antreten muss.
Bei Ergolding, dem mittlerweile stärksten Landshuter Verein, trägt die hervorragende Nachwuchsarbeit Früchte, gleich mehrere sehr starke Spieler sind im Bayerischen Jugendkader.
Das Match war bis zum Schluss völlig offen, der Spielverlauf war zumeist recht abwechslungsreich, mit etwas Glück und Pech auf beiden Seiten. An den acht Brettern gab es drei Niederlagen (Georg Schweiger, Karl-Heinz Hartmann, David Sedlmayr), andererseits aber auch drei Siege (Christian Peter, Johannes Einzinger, Stefans Kasims), zwei Spieler erreichten jeweils ein Remis: Arthur Gil und Christoph Keil.
Besonders erfreulich war die starke Leistung des Kirchseeoner Jugendspielers Stefans Kasims an Brett 8, der mit seinem Sieg zu einem der besten Punktesammler im Schachunion-Team avancierte.
Christian Peter (Brett 2) und Johannes Einzinger (Brett 5) nutzten Fehler ihrer Gegner konsequent zum Sieg aus, während Georg Schweiger an Brett 3 im 41. Zug eine vorteilhafte Fortsetzung ausließ und auf die Verliererstraße geriet.
Hochinteressant das äußerst scharfe Duell am Spitzenbrett, wo Arthur Gil gegen den 16jährigen „Jungstar“ Nicolas Mooser ein Remis erreichte.
Die längste Partie des Tages lieferte Christoph Keil an Brett 4: Beim Stand von 3,5:3,5 lag nun die ganze Verantwortung bei ihm. Die recht wechselvolle, dramatische und sehr komplizierte Partie – erst Vorteil für Keil, dann für seinen Gegner, dann wieder für Keil – endete schließlich in einem Turmendspiel mit Remis.
Die Spielbedingungen in einem Saal des Gasthof Huber in Oberndorf waren im übrigen optimal für die Umsetzung des geforderten Schutz- und Hygienekonzepts: Gute Durchlüftung, große Abstände, Desinfektion etc. sorgten für einen den neuen Regeln entsprechenden schönen Wettkampfbetrieb.