Die Schachunion kann doch noch gewinnen – und wie! Ein echter Hoffnungsschimmer im Kampf gegen den Abstieg: In der 7.Runde der Regionalliga Südost konnte die Schachunion Ebersberg-Grafing am vergangenen Sonntag in einem überlegen geführten Schlüsselspiel den TV Tegernsee mit 7:1 bezwingen.
Die Landkreisvertreter waren zum ersten Mal in dieser Saison in ihrer optimalen Aufstellung angetreten, ermöglicht u.a. durch den Einsatz von starken Spielern, die am Wochenende aufgrund von Privatbesuchen in München weilten und so ihr Team, in dem sie früher oft gespielt hatten, verstärken konnten.
An den acht Brettern gelang es sechs Spielern, den vollen Punkt zu holen (Arpad Guzsvany, Marko Maksimovic, Melik Kramer, Christian Graf, Georg Schweiger, Arthur Gil), zwei Spieler schafften ein Remis (Ulrich Zenker, Christian Peter).
Die Schachunion liegt nun mit 4:10 Punkten immer noch auf dem vorletzten Platz, hat aber in der nächsten und vorletzten Runde am 24.3. eine durchaus lösbare Aufgabe beim Tabellenschlusslicht SC Grafenau (0:14 Punkte).
Den erfolgreichen Auftakt machte an Brett 4 Melik Kramer. Er ist Mitglied seit ca 30 Jahren, lebt jetzt auf Teneriffa und zeigte bei seinem Besuch, dass er nichts verlernt hat: Er agierte äußerst stark und druckvoll, widerlegte die Verteidigung seines Gegners und zwang diesen bereits im 20. Zug zur Kapitulation.
Eine hervorragende Leistung zeigte auch Christian Graf an Brett 5: Mit den schwarzen Steinen löste er schnell alle Eröffnungsprobleme, ergriff früh die Initiative und entfaltete im Zusammenspiel von Dame und Springer entscheidenden Druck auf die gegnerische Königsstellung: Sein Gegner gab im 26. Zug in hoffnungsloser Stellung auf.
Der mit den schwarzen Steinen spielende Christian Peter musste zunächst eine schwierige Position verteidigen, kam an Brett 7 aber zu einem sicheren Remis im 21. Zug.
Mannschaftsführer Georg Schweiger hatte an Brett 6 nach ein paar Ungenauigkeiten etwas Mühe, setzte aber mit seiner Erfahrung gegen die junge Gegnerin auf Königsangriff und gewann.
Souveräne Siege durch druckvolles positionelles Spiel erzielten Arpad Guzsvany an Brett 2 und der Belgrader Marko Maksimovic an 3. Beide setzten sich mit klarer Strategie im Mittelspiel durch. Ebenfalls „Einbahnstraßen-Schach“ bot der Grafinger Arthur Gil: Er kam besser aus der Eröffnung heraus, eroberte im 23.Zug einen Bauern und verwertete zielstrebig im Endspiel von Läufer gegen Springer seinen kleinen Materialvorteil – übrigens die einzige Partie, die mehr als 40 Züge dauerte.
Die schwerste Aufgabe des Tages hatte sicherlich der Grafinger FIDE-Meister Ulrich Zenker am Spitzenbrett, aber er löste sie mit Bravour. Zenker musste mit Schwarz gegen den äußerst starken professionellen Schachtrainer Ilya Manakov (ELO 2357) antreten. Mit Umsicht und guter Technik hielt er allen Gewinnversuchen stand und schaffte ein gerechtes Unentschieden.