Ebersberg – Die Schachunion Ebersberg- Grafing hat am vergangenen Sonntag unfreiwillig das Rennen um den Aufstieg in die Regionalliga wieder äußerst spannend gemacht: Der Tabellenführer verlor in der 7.und damit drittletzten Runde der Bezirksliga Oberbayern gegen den SK Waldkraiburg nach überaus dramatischem Verlauf unglücklich mit 3,5:4,5.
Nach dieser vermeidbaren und unerwarteten Niederlage ist die Schachunion zwar immer noch Erster, aber punktgleich mit dem MTV Ingolstadt (je 11:3 Punkte).
In der 8.Runde muss die Schachunion am 2.4. in Fürstenfeldbruck antreten und in der 9.und letzten Runde am 30.4. empfängt sie den MTV Ingolstadt zu einem echten Finale.
Die Gastgeber waren in stärkster Aufstellung angetreten, kein Spieler hatte eine Wertungszahl unter 2000 ( DWZ-Schnitt 2058 !), während Waldkraiburg sogar sehr ersatzgeschwächt war, da viele Stammspieler fehlten.
Zunächst schien alles für den Favoriten zu laufen. Mannschaftsführer Georg Schweiger behandelte an Brett 4 die Eröffnung originell und abseits jeder Schablone, seinem Gegner unterlief früh ein grober Fehler: Nach Figurenverlust gab er sofort auf , und die Schachunion lag mit 1:0 in Führung.
Nach zwei bis drei Stunden schien alles seinen erhofften Gang zu gehen: An drei Brettern war die Stellung wohl ausgeglichen und an vier Brettern schienen die Landkreisvertreter die besseren Chancen zu haben. Aber im Schach ist es wie in anderen Sportarten, plötzlich kann sich alles ändern….!
Einen normalen Verlauf nahm die Partie an Brett 7, wo Christian Graf mit solider Verteidigung in völlig ausgeglichener Stellung ein Unentschieden erreichte . Ebenfalls remis endete die strategisch komplizierte Begegnung am Spitzenbrett, an dem Ulrich Zenker gegen seinen starken österreichischen Gegner Johann Maierhofer optisch schön stand , aber nicht über die Remisbreite hinauskam.
Der erste Rückschlag folgte an Brett 5: Georg Kislinger geriet gegen seinen sehr taktisch spielenden Gegner immer mehr in Schwierigkeiten und verlor. Damit stand es 2:2.
An Brett 8 schien Arthur Gil, der bisherige Top-Scorer mit 4,5 Punkten aus 5 Partien, einen erneuten großartigen Angriffssieg zu erzielen, doch das völlig Unerwartete geschah: Nach einem Fehlzug kippte die gut gespielte Partie , der Angriff drang nicht durch und mit zwei Bauern weniger musste Gil aufgeben. Eine überraschende Wende, plötzlich führten die Gäste mit 3:2, aber immer noch schien der Gesamtsieg greifbar nahe.
Christian Peter kam an Brett 6 trotz besserer Stellung nicht über ein Remis hinaus, aber Arpad Guzsvany an 3 verteidigte sich in Gewinnstellung gegen die verzweifelten Angriffe seines Kontrahenten umsichtig und gewann seine Partie souverän: 3,5:3,5!
Alles hing nun vom Ausgang der Partie am 2.Brett ab. Marko Maksimovic hatte hier bereits zweimal ein Remisangebot seines Gegners – zu Recht – abgelehnt, dann allerdings ein verfrühtes zweischneidiges Qualitätsopfer für Angriff gebracht. .Er riskierte alles – und das war zuviel. Die Partie wurde immer unklarer und dramatischer und ging in einer Nervenschlacht verloren.
So kam es zur bitteren unglücklichen und knappen 3,5:4,5 Niederlage der Schachunion.
Der Aufstieg ist dennoch aus eigner Kraft zu schaffen.