Schach: Regionalliga Südost
Schachunion Ebersberg-Grafing verliert mit 3,5:4,5 gegen den
enorm starken SC Bayerwald Regen/Zwiesel
Ebersberg – Im Kampf gegen den Abstieg hat die Schachunion einen Rückschlag erlitten. Im Aufsteigerduell der 5. Runde der Regionalliga Südost unterlag die Schachunion Ebersberg-Grafing am vergangenen Sonntag dem niederbayerischen Meister SC Bayerwald Regen/ Zwiesel denkbar knapp mit 3,5:4,5, bei sieben Unentschieden und einer einzigen Niederlage.
Nach zuletzt toller Leistung beim Sieg in Ilmmünster gab es für die Schachunion gleich wieder einen Dämpfer: Sie liegt nun mit 2:8 Mannschaftspunkten weiterhin auf dem vorletzten Platz, hat allerdings schon gegen die vier Erstplatzierten und damit starke Gegner gespielt. In den ausstehenden vier Begegnungen gegen zum Teil direkte Konkurrenten im Abstiegskampf muss jetzt allerdings ein paarmal gepunktet werden, um vielleicht doch noch eine Chance zu haben.
Dass die Trauben in der Regionalliga hoch hängen, war schon bei der Abgabe der Aufstellung klar: An jedem der acht Bretter hatten die Gäste aus Niederbayern die aktuell bessere Wertungszahl, und zudem an den beiden Spitzenbrettern zwei bekannte tschechische Internationale Meister im Einsatz.
Fast ausnahmlos waren alle Partien lange völlig ausgeglichen, bei sehr soliden remisträchtigen Partieanlagen., so dass kein einziger der Schachunion-Spieler einen Vorteil erlangen konnte. Die Taktik der Gegner war wohl, nirgends zu verlieren, aber halt an einem oder zwei Brettern zu gewinnen.
So kamen Georg Kislinger an 4, Christian Graf an 6, Arthur Gil an 7 und Christian Krause an 8 trotz längerer Bemühungen nicht über ein Unentschieden hinaus. Dass die Gäste Risiko vermeiden wollten, hatte sich auch an Brett 3 gezeigt, wo Georg Schweiger in für ihn etwas schlechterer Stellung ebenfalls ein Remisangebot bekam.
Leider war zwischenzeitlich der an diesem Tag unglücklich agierende Christian Peter in Nachteil geraten. Gegen seinen starken Gegner, den tschechischen Jugendspieler Jakub
Stinka , hatte er früh einen Bauern verloren und musste trotz langer Gegenwehr schließlich kapitulieren.
Für die Schachunion-Spieler ungewöhnlich, dass es an den Brettern 3 bis 8 zu keinem einzigen taktisch geprägten Spielverlauf kam, zu keinem einzigen wilden Handgemenge , sondern zu sehr trockenen positionellen Partien. .
Die große Ausnahme bildeten die Duelle an den beiden Spitzenbrettern, zwei absolute Highlights, was Spannung, Taktik und Abwechslung anbelangt.
An Brett 1 schien der Grafinger FIDE-Meister Ulrich Zenker a gegen den scharfen Angriff des tschechischen IM Peter Petran unterzugehen. verteidigte sich jedoch äußerst zäh und einfallsreich. Nach Abtäuschen erreichte er schließlich ein Turmendspiel, das er trotz Minusbauer mit souveräner Technik unentschieden halten konnte.
Noch wilder die Partie an Brett 2, wo Arpad Guzsvany ein Feuerwerk an originellen Ideen abbrannte. Im Mittelspiel hatte er sogar Vorteil gegen den tschechischen IM Ivan Hausner, dann schien das Endspiel für Guzsvany klar verloren. Mit absolut verblüffenden Opfern konnte er jedoch zweimal einem starken Freibauern den Weg ebnen, der ihm die sensationelle Rettung zum Remis brachte.
Schade nur, dass die geradezu heldenhafte Leistung an den beiden Spitzenbrettern nichts an der knappen Mannschaftsniederlage ändern konnte.
In der 6.Runde am 4.Februar muss die Schachunion beim TV Tegernsee antreten, der mit 4:6 Punkten auf dem 7.Platz liegt, bei einem Sieg also einzuholen wäre.