Ebersberg – Die Regionalliga-Saison 2014715 hat für die Schachunion Ebersberg-Grafing einen unglücklichen Verlauf genommen. In mehreren Begegnungen hatte einfach das nötige Quäntchen Glück gefehlt, die Niederlagenserie von der 5. bis zur 8.Runde hatte sie praktisch aussichtslos zurückgeworfen.
Immerhin hat die Schachunion in der 9. und letzten Runde dem Gastgeber TV Tegernsee einen großen Kampf geliefert und hätte beinahe das scheinbar Unmögliche noch geschafft.
Schachunion Ebersberg-Grafing steigt ab
Das Pech lag in der Situation begründet: Tegernsee wäre bei einer deutlichen Niederlage selbst abgestiegen und musste deshalb ihre starken Profis aufbieten. Für das lobenswerte Schulschachprojekt im Landkreis Miesbach-Tegernsee verfügt der Verein über vier hervorragende professionelle Schachpädagogen, die aus Russland und der Ukraine stammen, so z.B. GM Mikail Prusikin und IM Roman Vidonyak an den beiden Spitzenbrettern.
Gegen diese furchterregend starke Mannschaft schlug sich das reine Amateurteam aus Ebersberg hervorragend und kam nach hartem und zähem Kampf, der lange offen war, schließlich zu einem 4:4 Unentschieden – nur nützte diese starke Leistung leider nichts mehr im Kampf gegen den Abstieg.
Sehr konzentriert und voller Kampfgeist legte die Schachunion furios los. An Brett 7 schaffte Christian Peter mit überzeugender Strategie die Führung. Ebenfalls mit einer starken Leistung erhöhte dann Arthur Gil , der sich aktiv gegen das Königsgambit seines Gegners verteidigt hatte, mit seinem Sieg auf 2:0 . Konsequent vergrößerte Georg Kislinger an Brett 8 seinen positionellen Vorteil und gewann technisch sauber sein Endspiel. Zwischenstand 3:0!
Allerdings zeigten nun die Tegernseer Spitzenbretter ihre Extraklasse: Großmeister Prusikin ließ seinem Gegner Christian Graf keine Chance und auch der Internationale Meister und bekannte Schachtrainer Roman Vidonyak setzte sich gegen Marko Maksimimovic klar durch.
Mannschaftsführer Georg Schweiger behielt im Zeitnotduell an Brett 4 die Nerven und gewann nach komplexen Verwicklungen.
Beim Stand von 4:2 bestand noch große Hoffnung. Der Grafinger Ulrich Zenker hielt gegen Ilya Manakov in einer anspruchsvollen und lange ausgeglichenen Partie sehr gut mit , geriet allerdings im Endspiel in Nachteil und die Stellung war schließlich nicht mehr zu halten.
Beim Zwischenstand von 4:3 spielte nur noch Christian Krause an Brett 5 gegen die Internationale Frauen-Meisterin Nellya Vidonyak. Noch nach fast fünf Stunden schien er im Turmendspiel einem Remis entgegenzusteuern. Leider unterlief ihm ein Fehler und seine Gegnerin nutzte dies mit perfekter Endspieltechnik aus.
Mit dem 4:4 Unentschieden kann die Schachunion erhobenen Hauptes die Liga verlassen. Mit einer solchen Leistung kann sie in der nächsten Saison in der Bezirksliga Oberbayern sicher mit guten Chancen um den Wiederaufstieg und den Titel „Oberbayerischer Meister“ mitspielen.